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Hallo Leute,
ich bin TM und seit 14 Jahren geoutet, seit ca. 11 Jahren mit Personenstandsänderung, TotalOP, BrustOP. Nur an den Aufbau traute ich mich bis heute nicht und lebe mit Packer.
Das bedeutet auch, ich hatte vor ca. 11 Jahren meine letzte gynäkologische Untersuchung. Der Chirurg ließ damals die Vagina intakt, da er diesen Teil für den Aufbau verwenden wollte, der nie folgte.
Mein Hausarzt kann zwar das NEBIDO spritzen, aber sonst hat er keine Ahnung von der Sache und mein Endokrinologe weiß auch nicht, ob man diesen noch vorhandenen Teil, nach solch langer Zeit und mit einem Lebensalter kurz vor 50, auch mal begutachten sollte. Auch der Urologe fühlt sich überfordert und zu einem Gynäkologen kann ich natürlich nicht gehen. Der Chirurg praktiziert inzwischen nicht mehr.
Wie geht Ihr mit der Nachsorge/Vorsorge um?
Warum solltest Du nicht zum Gynäkologen gehen können? Klar, als Mann ist das etwas komisch, aber in der heutigen Zeit gibt es auch genug Männer, die für ihre Frauen zum Gyn gehen um dort ein Rezept zu holen oder um etwas mit dem Arzt zu besprechen. Du musst der Sprechstundenhilfe ja nicht auf die Nase binden, dass Du Trans bist. Da reicht es doch, wenn es der Arzt selber weiss. Es gibt ja auch genug Transmänner, die auf die Total-OP verzichten und auch weiterhin zum Gyn gehen zur Kontrolle.
Wobei ich auch die Total-OP hatte und mir die Ärztin im KH damals gesagt hat, dass ich nicht mehr zum Gyn muss, wenn ich keine Probleme habe.
Grüße Dich Marc,
mein Dank für Deine Antwort.
Als ich damals meine letzte Stunde bei einem der beiden Gutachter hatte für die Personenstandsänderung, fragte ich nach, der Arzt war Sexualmediziner und Gynäkologe, er sagte mir, dass es nicht möglich sei, da Gynäkologen keine Männer abrechnen können. Zuvor im Krankenhaus für die TotalOP hörte ich dies auch von dem behandelnden Arzt.
Zusätzlich ist es recht fragwürdig, wenn ich mich mit meiner Krankenkassenkarte in einer Gynäkologenpraxis anmelden würde. Ich hätte angst, man könnte es mitbekommen. Ich gehöre nicht zu denen, die damit locker umgehen. Ich wechselte nach der Personenstandsänderung nicht nur die Stadt, sondern die gesamte Region.
Ich frage mich, was es für Alternativen gibt zum Gym., um diesen Bereich zu überprüfen.
Keine Ahnung, ob sich die Bestimmungen inzwischen änderten, aber als ich das durchzog, bekam man keine Personenstandsänderung ohne die TotalOP. Somit wurde ohne OP nur der Name geändert aber rechtlich blieb das Geschlecht gleich. Somit kann ein Gynäkologe ganz offiziell abrechnen. Mit der Personenstandsänderung, wie Du weißt, ändert sich alles rückwirkend, auch die Geburtsurkunde.
Mittlerweile ist für die PÄ keine Total-OP mehr nötig.
Und es ist sicherlich auch so, dass ein Gyn keinen Bio-Mann bei der Krankenkasse abrechnen kann (es sei denn, es ist eine Transfrau). Aber Deine Kasse weiss ja, dass Du Trans bist. Also sollte das mit der Abrechnung das kleinere Problem sein. Es gibt ja nun auch genug Transmänner, die die Total-OP machen lassen, aber keinen Aufbau und die aber zum Gyn müssen, weil sie sich z.B. einen Scheidenpilz oder eine andere Infektion in dem Bereich eingefangen haben. Die müssen ja nun auch irgendwo hingehen können. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass man als Transmann nicht der Möglichkeit hat, einen Gyn zu besuchen.
Eine andere Sache ist aber natürlich, das es eine unangenehme Angelegenheit ist.
Da wir in Deutschland freie Arztwahl haben, könntest Du einen Gyn suchen, der weiter entfernt ist. So ist das Risiko, dass Dich jemand kennt eher gering.
Ich habe hier das Glück, dass meine Gyn früher mal Transmänner operiert hat. Für sie war ich also nichts neues.
Ich habe damals auch das meiste erst einmal telefonisch abgeklärt. Wenn Du Deine Daten im Vorfeld schon telefonisch abgibst, dann musst Du ja bei Deinem eigentlichen Besuch nur noch die Karte abgeben. Und da hast Du ja vielleicht die Möglichkeit, dass Du ausserhalb der öffentlichen Sprechstunde kommen kannst, so dass vielleicht ausser dem Personal keine weiteren Personen vor Ort sind.
Eine Möglichkeit wäre vielleicht auch, dass Du einfach mal Deine Krankenkasse anrufst und nachfragst, zu welchem Arzt Du noch gehen könntest. Vielleicht gibt es ja auch Gemeinschaftspraxen, wo es nicht so auffällig wäre.
Da hat sich wohl einiges getan in den 11 Jahren.
Im Allgemeinen würde nach der OP der gesamte Bereich verschlossen, sagte der Chirurg damals. In diesem Falle wäre eine normale gyn. Untersuchung ohnehin nicht mehr möglich gewesen.
Vielleicht kam es auf die einzelne Krankenkasse an, ob sie die gyn. Untersuchung zahlte oder nicht. Schließlich hatten ursprünglich alle TMs, die Biomänner rechtlich gleichgestellt waren, die TotalOP. Ohne OP keine Gleichstellung.
Wenn sich dies nun geändert hat, dann fällt natürlich einiges weg und es dürfte in der Tat keine Abrechnungsprobleme geben. Was aber auch bedeutet, dass Gyns auch Biomänner behandeln dürfen. Sonst würde die Sachlage zu kompliziert.
Hätte mein Chirurg, wie die meisten, die Sache ganz verschlossen, müsste ich mir keine Gedanken machen. Das kann ich nun jedem raten, der keinen Aufbau möchte oder, wie ich, aus gesundheitlichen Gründen davon Abstand nimmt.
Vielleicht sollte ich in ein anderes Bundesland fahren für solch eine gyn. Untersuchung. Unglaublich womit man sich nach so vielen Jahren noch abgeben muß.
Ich danke Dir, Marc, für die Antworten. Ich stellte fest, dass es nicht mehr so viele Foren gibt, in denen man als TM einfach so eine Frage stellen kann. Aber mehr Selbsthilfegruppen. Es ist großartig, dass Du Dich noch so intensiv mit dem Thema konfrontierst und anderen hilfst, das ist nicht selbstverständlich.
Ich beschäftige mich schon seit Jahren nicht mehr mit dem Thema und habe auch keinen TM und keine TF im Bekanntenkreis.
Die einzigen, die hier wissen, dass ich kein Biomann bin sind notgedrungen die engsten Familienmitglieder meiner Partnerin und natürlich meine Partnerin. Die Wahrheit würde ich heute auch nicht mehr sagen, doch man weiß schließlich anfangs nicht wie lange man sich als Paar verstecken muß, bis man evident als Biomann angesehen wird. Trotzdem kann ich nur raten, sollte jemand noch am Anfang stehen und dies hier lesen, überlegt es Euch ganz genau, ob Ihr Euch gegenüber Euren neuen Bekannten outet. Es gibt tatsächlich keinen Grund, dass die Familienmitglieder der Partnerin davon etwas wissen. Die Tochter meiner Partnerin heiratet demnächst und sie musste versprechen, dass sie ihrem zukünftigen Ehemann (und natürlich später ihren Kindern) nichts davon berichtet. Ich hoffe, sie hält sich daran. Es wäre einfacher gewesen wir hätten es ihr nie erklärt.
Mein Dank nochmals, Marc.
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