Meine Charaktere passen so gar nicht in diese Vorstelllung. Als ein Freund im Januar 1985 mit seinem Weihnachtsgeschenk - einer Box von Schmitd-Spiele "Das schwarze Auge" um die Ecke kam, las ich gerade den Shannara Zyklus, somit war mein erster Charakter von Shea Ohmsford inspiriert - ein Nobody, der durch die Mühlen des Schicksals zum Helden wird. Meine Charaktere zeichnen sich immer durch ausgeprägten Pragmatismus aus, haben oft einen Hang zum Fatalismus. Ich bin mal in eine bereits laufende Runde eingestiegen man wollte mir Bonuspunkte bei der Charaktererstellung geben, aber ich lehnte ab. Nun stiefelten wir in den Dungeon. Da sich mein Charakter auf das Öffnen von verschlossenen Türen verstand, war das meine Aufgabe. Schnell stellte sich heraus, das hinter verschlossenen Türen meist nur wichtige Gegenstände, aber selten Gegner verbargen, also ließ man mich das alleine machen. Als ich mal wieder ein Türschloss davon überzeugt hatte, das die dazugehörige Türe gar nicht verschlossen war, stürmte aus dieser Türe ein furchteinflößender Gegner und stürzte unglücklich in meinen Dolch. Nachdem wir das Dungeon komplett geplündert hatten, machten sich die Übrigen auf die Suche nach dem Endgegner. Sie fanden ihn schließlich neben einer offenen Türe, die niemand untersucht hatte, niedergestreckt von einem einzigen Dolchstoß, der genau zwischen die schützende Rüstung ging.
Das diese Dame bis heute nicht begriffen hat, warum sie Legendenstatus erreicht hat, ist so ein Spleen von allen meinen Charakteren, sie hat doch schließlich nur getan, was getan werden musste.
Was Rollenspiel mit Satanismus zu tun haben soll, war mir immer suspekt, ich habe mir einen Spass daraus gemacht. Aber über Goths wird das auch gesagt.
Im MSCE-Lehrgang lernte ich dann eine praktizierende Satanistin kennen. Wir verstanden uns recht gut und lernten zusammen. Ich habe ihre Sichtweise kennengelernt, sie brachte mir Alister Crawley nahe. Ich muss ehrlich sagen, das sich dahinter eine sehr eigene Philosophie verbirgt, die auf maximale Funktionalität im gesellschaftlichen Zusammenleben abzielt, aber deutlich humanistischer ist, wie das, was der moderne Turbokapitalismus abliefert.
Ich denke das Problem ist, das viele Menschen nach einfachen Dualitäten streben und dichromates Denken bevorzugen, dabei aber nicht verstehen (wollen), das durch die Individualität eines jeden selbst die Dualität Milliarden von Abstufungen erhält und sie hierdurch selbst Ursache dafür sind, das Dichromatik nicht funktioniert.
Naja das war jetzt viel OT.
Gerade im Bereich Pen&Paper sehe ich viel Potential für Transpersonen, da hier, solange ich zurückdenken kann, immer Diversität möglich oder erwünscht war. Einfach mal ausprobieren, wie sich eine Rolle im anderen Geschlecht anfühlt ist hier möglich. Mir fallen in einigen Welten auch geschlechtslose Charakterklassen ein.
Vermutlich hast Du mit Deiner Analyse schon Recht, das Rollenspieler und Transpersonen eine große Schnittmenge an Eigenschaften haben.