Hi Zawe,
echt nicht einfach dir darauf eine Antwort zu geben, versuche es aber dennoch, und wie Mel schon schreibt bitte nicht falsch verstehen. Vorweg dein Verlust deiner Tochter tut mir unendlich leid für dich, aber versuche zu deinem eigenen wohl nicht Konstrukte zu erstellen, die du nur schwer verdauen kannst oder wieder los wirst.
Ich selbst bin bereits 42 und habe so ziemlich genau 36 Jahre benötigt, um von meinen ersten Wunsch ein Mädchen zu sein bis zu meinen Outing vor meinen Eltern. Mir ist es auch besonders schwergefallen mich vor Leuten zu outen welche mir nahe standen oder eine Sympathie bestand. Meine Mutter nimmt es glücklicherweise positiv auf, im Gegenteil Sie blüht förmlich auf, dazu muss ich sagen das die Situation bei uns in der Familie ganz und gar nicht einfach war, und Anliegen jeder Art nie besprochen wurden, Emotionen wurden versteckt und Hilfe anzunehmen als schwäche interpretiert. Ich bin seit dem ein anderer Mensch und gehe sehr offen auf andere zu, was ich noch nie auch nur eine Sekunde zuvor beherrscht habe.
Im Grunde gab es auch in der gesamten Lebenszeit ganz klare Hinweise, und bei mir speziell sogar Familien Psychologen welche das Thema bereits sehr früh angesprochen haben, mein Vater hat diese jedoch vor die Tür gesetzt. Auch hat mein Vater nach meinen Outing wochenlang nicht mit mir geredet, und wer weis ob er je anerkennt das ich nicht mehr sein Sohn bin.
Zitat
Da ich selber wegen PTBS lange in Kliniken war, habe ich auch einen jungen Mann kennen gelernt, erlebt, wie die psychische Umwandlung war.
Habe, war Fasching, einen bunten Rock gekauft.... Nicht falsch denken, nur zum ausprobieren. Und der ehrlich gesagt quietschbunter Rock, der eigendlich nur für uraltomma getaugt hätte, wurde dauernd getragen.
Ich am Wochenende mal kurz zu Hause, einen Jeansrock ausgewählt, den ich in die Klinik mitnehmen möchte um ein Geschenk zu machen. Habe noch mein Sohn(aktuell sage ich noch mein Kind, Sorry )gefragt ob das übergriffig wäre. ,, Nein, das ist okay". Habe ja mein Kind frei erzogen...
Leider verstehe ich den Zusammenhang nicht ganz, eventuell willst noch mal ausholen. Da ich sonst nicht darauf eingehen will,.. :)
Die lange Zeit liegt denke sehr am Umfeld, den deine neu gewonnene Tochter erfahren hat, das muss nicht mal die Familie gewesen sein, aber das findest du nur heraus wenn du dich frei und offen für Kritik mit Ihr auch austauscht. Schuldige wenn ich das nun vergleiche, und korrigiere mich falls es nie deine Absicht war, aber PTBS und Transsexualität kannst, und solltest du nicht vergleichen. Ich kann verstehen warum du in deinem Leben nach Ähnlichkeiten suchst, aber tausche dich bitte mit deiner Tochter aus, denn alles andere wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einem positiven Miteinander führen.
Ich selbst würde mich bei angriff auch ehrlich gesagt sperren und auf Abstand gehen, etwas was in meiner jetzigen erlebten Situation vermutlich niemals wieder gekittet werden könnte, bzw. zumindest große Narben hinterlässt.
Schuldige nochmals meine so persönliche und direkte Antwort, und das was noch folgt. Ich würde dir auch raten mal mit einem Psychologen eventuell in Begleitung deiner neuen Tochter um Rat zu fragen, aber klärt das doch am besten alles erst mal in einem offenen Kommuniqué.
Ich hoffe du kommst darüber weg,..
Gruß Fee